„Wir in Niedersachsen. Für Vielfalt. Gegen Rassismus“

Am 18. September 2025 fand die Auftaktveranstaltung zum Landesaktionsplan gegen Rassismus (LAP) in Niedersachsen statt. Organisiert wurde sie vom Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte. Die Veranstaltung bot einen wichtigen Rahmen für Austausch, Vernetzung und gemeinsames Engagement gegen Rassismus.

Politische Impulse: Vielfalt stärkt die Demokratie

Den politischen Auftakt übernahm Staatssekretär Dr. Thomas Smollich (Niedersächsisches Justizministerium). Er betonte, dass Vielfalt eine Stärke für die Demokratie sei und der LAP maßgeblich zur Sicherung der Menschenwürde (Art. 1 GG) beitrage. Ein besonderer Fokus liege auf der Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie auf dem Schutz vor Hass im digitalen Raum. Dr. Smollich wies darauf hin, dass Strafanzeigen beispielsweise bei der Staatsanwaltschaft Göttingen gestellt werden können.

Auch Natalie Pawlik, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, rief dazu auf: „Lassen Sie uns gemeinsam Rassismus entgegentreten.“

Wissenschaftlicher Blick: Rassismus als strukturelles Problem

In seiner Keynote verdeutlichte Dr. Cihan Sinanoğlu (DeZim-Institut Berlin), dass Rassismus ein strukturelles, gesamtgesellschaftliches Problem sei. Er hob die Bedeutung von Forschung und Prävention hervor: Es gelte, Ursachen frühzeitig zu erkennen, anstatt erst nach Eskalationen zu handeln. Rassismus führe nicht nur zu Diskriminierung, sondern auch zu Vertrauensverlust und psychischen Belastungen – ein Vertrauensverlust, der oft irreversibel sei.

Stimmen der Zivilgesellschaft: amfn e.V. als Teil des LAP-Prozesses

Nach der Keynote stellten sich verschiedene Verbände der Zivilgesellschaft vor – darunter auch amfn e.V. als Interessenvertretung von Migrant*innenselbstorganisationen (MSO) in Niedersachsen. Damit wurde deutlich, dass zivilgesellschaftliches Engagement eine tragende Rolle im LAP-Prozess spielt.

Im anschließenden Forum 1 wurde das Projekt BeRBi (Beratungsstellen gegen Rassismus in der Bildung) vorgestellt, zudem präsentierte sich das Referat 24 des Kultusministeriums. Diese Beiträge zeigten die Vielfalt an Perspektiven und Fachkompetenzen, die in die Umsetzung des LAP einfließen.

Gute Rahmenbedingungen für einen gelungenen Start

Für einen sicheren und transparenten Rahmen sorgten unter anderem:

  • eine Feedbackwand und -box für Rückmeldungen,
  • ein Awareness-Team mit Code of Conduct,
  • sowie eine Critical-Friends-Liste für die langfristige Begleitung des Prozesses.

 

Fazit: Ein wichtiger Meilenstein

Die Auftaktveranstaltung hat deutlich gemacht: Der Landesaktionsplan gegen Rassismus ist ein wichtiger Meilenstein zur Stärkung von Demokratie und Menschenrechten in Niedersachsen. Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sind gemeinsam gefordert, Rassismus konsequent entgegenzutreten und diskriminierende Strukturen nachhaltig zu verändern.

amfn e.V. wird diesen Prozess aktiv mitgestalten und sich weiterhin für Teilhabe, Vielfalt und ein respektvolles Miteinander stark machen.