21. September 2024 – 10 bis 17 Uhr
Anfang 2024 schockierte die Berichterstattung über die Correctiv-Recherche viele Menschen in Deutschland.
Hunderttausende mobilisierten sich und bezogen Stellung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und für Demokratie und Menschenrechte. Doch was ist davon geblieben?
Die Bundesregierung hat das Asylsystem in Teilen verschärft und die GEAS-Reform auf europäischer Ebene stellt das Asylsystem noch weiter in Frage. Und all dies vor dem Hintergrund einer sich zunehmend polarisierenden Gesellschaft und der Zunahme rechtspopulistischer Einstellungen. Das Ergebnis der Europawahl 2024 zeigt, dass der Rechtsruck nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa stattfindet.
Menschen mit Migrationsgeschichte sind von diesen besorgniserregenden Entwicklungen in besonderem Maße betroffen. Sie berichten zunehmend von Ängsten und Sorgen vor der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung sowie von Rassismuserfahrungen, die sie in allen Lebensbereichen machen. Es bleibt das Gefühl, dem Rechtsruck nichts effektiv entgegenstellen zu können.
Offen bleibt auch die Frage, welches neue Selbstverständnis einer Gesellschaft es braucht und mit welchen Maßnahmen und Werkzeugen dies erreicht werden kann.
Gegen den Rechtsruck braucht es eine neue Vision von Nation. Die Idee der Minderheitengesellschaft kann nur in eine Sackgasse führen.
Zur Verwirklichung einer inklusiven Gesellschaft stellten und diskutierten wir auf der Landesweiten Konferenz 2024 folgende Fragen:
- Wie kann eine plurale, inklusive Gesellschaft neu gedacht werden?
- Wie kann die Emanzipation von einer Minderheitengesellschaft hin zu einer Gesellschaft für alle gelingen?
- Welche Handlungsmacht haben Menschen mit Migrationsgeschichte im politischen Raum?
- Welche Formen der Solidarität braucht es, um sich wirksam gegen die Normalisierung rechter Einstellungen in Politik und Gesellschaft zu erheben?
Alle Interessierten waren herzlich dazu eingeladen, Lösungsansätze zu diskutieren, Impulse für eine inklusive und plurale Gesellschaft zu setzen und neue Wege zu denken.
Die Konferenz bot eine Plattform für Vernetzung, Wissensaustausch und den Aufbau von Kooperationen.
Wie bereits in den Vorjahren fand die Landesweite Konferenz auch 2024 in hybrider Form in der Ada-und-Theodor-Lessing Volkshochschule in Hannover und über zoom statt. Die Teilnahme war sowohl in Präsenz als auch online möglich.
Dokumentation
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Eröffnung und Begrüßung der Konferenz durch die amfn-Präsidiumsmitglieder Türkân Deniz-Roggenbuck und Anuschka Abutalebi
Deniz Kurku MdL
Nds. Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe
Prof. Dr. Friedrich Heckmann
Professor (em.) für Soziologie an der Universität Bamberg
Migrationsforscher und Vorsitzender des Expertenforums beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Dr. Andreas Philippi
Nds. Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung
Prof. Dr. Andreas M. Wüst
Professor für Politikwissenschaft an der Hochschule München University of Applied Sciences
Empirische Repräsentations- und Wahlforschung, Integrationsforschung
Adrienne Woltersdorf
Büroleiterin Friedrich-Ebert-Stiftung – Büro Paris
Leyla Ercan
Kulturmanagerin und -beraterin
Dr. Anwar Hadeed
Geschäftsführender amfn-Vorstand
Ausblick und Abschluss der Konferenz durch die amfn-Präsidiumsmitglieder Petra Gargiso und Türkân Deniz-Roggenbuck