Um das Thema Beteiligungen von Migrantinnen und Migranten im Landkreis Wolfenbüttel weiter zu fokussieren, veranstaltete der Landkreis Wolfenbüttel und die Samtgemeinde Elm-Asse in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Migranten, Migrantinnen und Flüchtlinge in Niedersachsen (amfn) am ges­trigen Dienstag einen Workshop in der Eulenspiegelhalle in Schöppenstedt.

Die gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen und Migranten fördert die Identifikation mit dem Gemeinwesen. Hierfür ist es zielführend, Menschen mit Migrationshintergrund Möglichkeiten bereitzustellen, ihre Interessen und Meinungen zu artikulieren. Zum Workshop konnten Claudia Pinkert, Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises Wolfenbüttel, Florian Cacalowski, Integrationsbeauftragter der Samtgemeinde Elm-Asse, sowie Dr. Anwar Hadeed, Geschäftsführer amfn, zahlreiche Interessierte, darunter Vertreter von Vereinen, Organisationen, der Freiwilligenagentur und des Bildungszentrums, aber auch Migranten begrüßen.

Als Einführung referierte Dr. Anwar Hadeed über die gesellschaftliche Bedeutung der Partizipation von Migranten. Er ging auf die Fragen „Warum eine lokale Beteiligung von Migranten stärken?“ und „Wie kann Beteiligung vor Ort gelingen?“ ein, zeigte Argumente und Begründungen auf und machte deutlich, dass es für die Zukunft wichtig sei, dass Menschen mit Migrationshintergrund sich auch politisch beteiligen können. Mit dem Land, in dem man lebe, sollte man sich auch gefühlsmäßig identifizieren können, davon seien viele Migranten laut einer Umfrage heute noch weit entfernt, berichtete Hadeed. Auch auf die Typen und Formen der politischen Partizipation von Migranten ging er ein.

Mit folgenden Fragestellungen wurde sich im Anschluss beschäftigt: Was sind aktuell und mittel-/langfristig geeignete Wege und Formen, dass Migranten vor Ort und auf Kreisebene ihre Interessen artikulieren? Wie kann politisch-gesellschaftliche Beteiligung auf kommunaler Ebene und ebenso auf kreispolitischer Ebene angestoßen und umgesetzt werden? Wie können Zugewanderte ggf. bei der Interessenbündelung und -organisation z.B. beim Aufbau von Migrantenorganisationen unterstützt werden?

Am Beispiel des Flüchtlingsrates Elm-Asse, der sich und sein Konzept mit verschiedenen Beteiligungsformaten während des Workshops präsentierte, überlegte man gemeinsam, welche Wege und Möglichkeiten es gibt, Migranten auch auf Kreisebene einzubinden. Auch Jürgen Nitsche, Vorsitzender des Kreissportbundes Helmstedt, stellte einige erfolgreiche Beispiele für eine Integration durch Sport vor und erläuterte die praktische Umsetzung.

Im Anschluss an die Referate wurden in kleineren Gruppen verschiedene Lösungsansätze zu den Bereichen Bildung, Kultur sowie Sport und Vereine erarbeitet und diese dann abschließend im Plenum vorgestellt.

Inka Stute

Dieser Beitrag ist im Wolfenbütteler Schaufenster erschienen